Hokka ist eine jener Hündinnen, die man nicht „einfach so“ findet – sie hinterlässt Eindruck, selbst wenn ihre Geschichte anonym begann. Am 5. Dezember 2024 wurde sie auf den Straßen von Kecskemét, Ungarn aufgegriffen. Kein Chip, keine Suche, kein Zuhause, das sie zurückgerufen hätte – nur eine Zukunft, die neu geschrieben werden muss. Im Tierheim Menhely, wo sie seitdem lebt, zeigt sie, was in ihr steckt: nicht die Angst einer verlorenen Seele, sondern die Hoffnung einer angekommenen, die nur noch auf den eigenen Menschen wartet.

Hokka braucht einen Moment, um Wärme zuzulassen – nicht, weil sie scheu ist, sondern weil ihr Herz gelernt hat, erst zu prüfen, bevor es sich bindet. Sobald sie versteht, dass ihr Gegenüber Sicherheit bedeutet, entfaltet sich ihr Wesen wie ein leises Versprechen, das laut in der Bindung wird. Sie ist menschenzugewandt, sanft und liebevoll, sucht Blickkontakt, bleibt nah und nimmt Zuneigung auf, als hätte sie lange darauf gewartet, dass jemand sie ernst meint. Ihre Freude ist dann nicht überdreht, sondern aufrichtig – strahlend, aber geerdet.

Beim Mentorprogramm, zu dem sie von Freiwilligen regelmäßig auf den sicheren Spielplatz geholt wird, zeigt sie sich besonders von der besten Seite. Sie begrüßt unbekannte Menschen offen, glücklich, direkt, bindungsorientiert, genießt Körperkontakt, verschenkt Küsschen, fordert Zuwendung ein, indem sie sich einfach dazu setzt, anlehnt oder ein Bein umarmt, wenn sie Halt sucht. Sie ist kinderlieb, sozial im Umgang mit Menschen und im Kontakt mit ihren Zwinger-Mitbewohnern eher unterwürfig und vorsichtig, dabei aber friedlich. Hundeinteraktionen gelingen ihr auf neutralem Raum unter Aufsicht gut – sie versteht sich mit Artgenossen, auch wenn sie hier und da noch etwas Orientierung braucht. Bälle findet sie großartig, das Spiel liebt sie, das Ende gemeinsamer Zeit fällt ihr schwer, nicht weil sie klammert, sondern weil sie bindet.

Der Alltag mit ihr ist angenehm und gut führbar. An der Leine läuft sie bereits solide, mit Aufmerksamkeit auf den Menschen, Unternehmungen draußen machen ihr sichtbar Freude, sie schnüffelt, erkundet und arbeitet gerne mit, wenn man sie ruhig und klar begleitet. Ihre Intelligenz macht sie lernwillig und leicht anleitbar, sie möchte Kooperation statt Konflikt, Anleitung statt Kontrolle. Genau das macht sie zu einer hervorragenden Kandidatin für aktive, aber einfühlsame Menschen, die Freude an Ausbildung, Bindung und gemeinsamer Bewegung haben – ob in der Natur, bei Spaziergängen oder später in Hundeschule-Settings wie Agility, wenn beide Seiten Lust darauf haben.

Körperlich gehört Hokka zu den mittelgroßen, kräftigen Hündinnen in einer eleganten Erscheinung: 55 cm Schulterhöhe, 23 kg, geboren am 20. Dezember 2020 – jung genug für Neugier, Bewegung und Abendteuer, erwachsen genug, um Ruhe, Impulse und Bindung zu verstehen. Sie ist vollständig versorgt und bereit zu reisen – jederzeit, direkt in ihr Für-immer-Zuhause, ohne Umwege, ohne weitere Wartezeit.

Was sie wirklich sucht, ist kein „perfekter Platz“, sondern ein echter. Einer, an dem sie bleiben darf, an dem Loben nicht nur ein Wort ist, sondern eine Sprache, und Nähe kein Geschenk auf Zeit, sondern ein Versprechen auf Dauer. Hokka muss geformt werden, aber sie ist kein Rohdiamant mehr, sondern einer, der bereits glänzt, wenn man Licht darauf lässt. 

Wen sie einmal im Herzen trägt, mit dem geht sie durch alles – nicht als Prüfstein, sondern als tragende Begleitung.