Bing kam über einen anderen Verein zu uns, in der Hoffnung, hier schneller entdeckt und vermittelt zu werden. Über seine Vergangenheit ist nur bekannt, dass er einige Zeit in einem Dorf umherstreifte, dort immer wieder für Unruhe sorgte und die Dorfbewohner schließlich so stark irritierte, dass nach einer Lösung gesucht wurde. Gemeinsam mit seinem Hundekumpel Flop wurde er schließlich in eine Tötungsstation gebracht – ein Schicksal, das die beiden unverschuldet traf und aus dem sie zum Glück rechtzeitig gerettet wurden.

Trotz dieses schweren Starts hat Bing sich seine offene, warme und überaus charmante Art bewahrt. Er ist ein unglaublich süßer, freundlicher Hund, der Menschen liebt und Nähe nicht nur genießt, sondern ganz bewusst verschenkt. Begegnet man ihm, zeigt er pure Freude – sein Schwanz wedelt unermüdlich, er hüpft ausgelassen und man hat das Gefühl, er lächelt wirklich, wenn er Aufmerksamkeit bekommt. Streicheleinheiten, Körperkontakt und liebevolle Ansprache nimmt er voller Dankbarkeit an und erwidert sie sofort mit Begeisterung und Zuneigung. Er klettert gerne auf den Schoß, verteilt Küsschen und sucht den engen Kontakt, ohne dabei je aufdringlich oder überfordernd zu werden – vielmehr auf eine herzige, kindlich-fröhliche Art, die Herzen im Flug erobert.

Auch fremden Menschen gegenüber ist Bing direkt freundlich, aufgeschlossen und zutraulich. Er begegnet Begegnungen ohne Misstrauen, freut sich über Ansprache und ist einfach gerne dabei, mittendrin statt nur am Rand. Seine Energie zeigt sich im Spiel – Bing ist verspielt, neugierig und hat jederzeit Freude daran, sich zu beschäftigen, sei es mit Spielzeug, anderen Hunden oder im Austausch mit Menschen. Dabei ist er in keiner Weise aggressiv, sondern sozial, gutmütig und konfliktmeidend. Er versteht sich zuverlässig mit Artgenossen und auch Katzen gegenüber zeigt er sich freundlich und entspannt.

Beim Spazierengehen läuft er bereits gut an der Leine. Zu Beginn ist er manchmal noch etwas unruhig, einfach weil sich in ihm viel angestaute Energie gesammelt hat, die er im Tierheimalltag nur begrenzt ausleben konnte. Doch nach kurzer Zeit auf einem Spaziergang, wenn die ersten Eindrücke verarbeitet sind, wird er merklich ruhiger, findet schnell in einen angenehmen Rhythmus und läuft dann konzentriert und gelassen mit.

Bing hat eine Besonderheit: Sein rechtes Vorderbein kann er aufgrund einer alten Verletzung nicht aktiv zum Laufen nutzen, er hebt es leicht an und zieht es mit. Dennoch ist er es gewohnt, das Bein zur Stabilisierung einzusetzen, sich abzustützen und im Alltag ganz selbstverständlich damit zu leben. Es schränkt ihn nicht ein, er kommt wunderbar zurecht, wirkt dadurch nicht unsicher und lässt sich in seiner Lebensfreude nicht bremsen – im Gegenteil, er zeigt beeindruckend, wie Anpassung, Stärke und Unbeschwertheit gleichzeitig existieren können.

Bing ist etwa 45 cm groß, wiegt 18 kg und wurde am 1.1.2021 geboren. Nun wartet er darauf, endlich Menschen zu finden, die ihn nicht mehr weiterschicken, nicht mehr bewerten und ihn nie wieder im Stich lassen. Für ihn suchen wir ein Zuhause, das seine Freundlichkeit annehmen kann, ihm Struktur gibt, seine Energie liebevoll begleitet und seine Nähe erwidert. Er passt zu Familien, die gerne draußen sind und Freude an einem fröhlichen Begleiter haben, ebenso wie zu Menschen, die einen unkomplizierten, sehr menschenbezogenen Hund an ihrer Seite möchten. Was Bing vor allem braucht, ist echte Zugehörigkeit – ein Platz im Leben seiner Menschen, Aufmerksamkeit, ehrliche Bindung und das Gefühl, wichtig zu sein.

Wer sich auf ihn einlässt, bekommt keinen Hund, der nur mitläuft, sondern einen, der berührt – mit Begeisterung, Wärme, Sanftheit und einer ganz eigenen, unverwechselbaren Art, Liebe zu zeigen.