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Bandi

Steckbrief

Rasse:

Mischling

Farbe:

braun-schwarz

Endgröße geschätzt:

55 cm

Kastriert:

nein

Geburtsdatum:

01.08.2018

Hundeverträglichkeit:

nach Sympathie

Katzenverträglichkeit:

nicht gestestet

Aufenthaltsort:

Kecskemét - Ungarn

Geschlecht:

männlich

Vermittler*in:

Jassi

Gerettet aus dem Krieg - lebensfroher Rüde sucht seine Familie!

Meine Geschichte

Der freundliche Bandi ist ein beeindruckender, charakterstarker Hund mit einer bewegenden Geschichte, die von Verlust, Hoffnung und der Sehnsucht nach einem echten Zuhause erzählt. Ursprünglich aus der Ukraine gerettet, wurde er am 12.10.2022 durch einen deutschen Tierschutzverein nach Ungarn gebracht, um ihn in Sicherheit zu bringen. Über sein Leben davor gibt es kaum Informationen, aber die Umstände in der Ukraine und sein Zustand zum Zeitpunkt der Rettung lassen erahnen, dass sein Weg geprägt war von Unsicherheiten und Entbehrungen. Sein offizielles Geburtsdatum laut EU-Pass ist der 01.08.2018, doch im Tierheim schätzt man ihn heute auf mindestens 8 Jahre, möglicherweise sogar älter, denn seine Erscheinung und sein Verhalten erzählen von einem Hund, der schon deutlich mehr gesehen hat, als sein Alter vermuten lässt.


Seit seiner Ankunft in Kecskemét (Ungarn) sitzt er im Zwinger, isoliert vom Tierheimalltag und von anderen Hunden getrennt, weil er sich mit Artgenossen nicht gut versteht und den Kontakt zu ihnen eher meidet oder als Stress empfindet. Dass er alleine untergebracht ist, macht seinen Aufenthalt besonders schwer, denn es fehlt ihm das, wofür sein Herz am stärksten schlägt – die Nähe zum Menschen. Er ist ein durch und durch menschenbezogener Hund, der Aufmerksamkeit, Ansprache und Zuwendung regelrecht aufsaugt. Seine freundliche, ruhige und in sich ausgeglichene Art wird besonders dann sichtbar, wenn jemand Zeit für ihn findet, wenn mit ihm gesprochen, gearbeitet oder einfach entspannt mit ihm Zeit verbracht wird. Während viele Tierheimhunde wenigstens den sozialen Austausch im Rudel haben, verbringt er die meiste Zeit allein, ohne die menschliche Ansprache, die er so dringend braucht. Doch statt sich zu verschließen, hat er sich seine Fähigkeit zu vertrauen und zu schenken bewahrt – und das macht ihn zu etwas ganz Besonderem.


An der Leine läuft er bereits sicher und zuverlässig, zeigt sich dabei aufmerksam und interessiert, ohne zu drängen oder übermütig zu werden. Spaziergänge meistert er vorbildlich, und man spürt, wie gut ihm die Bewegung und die Beschäftigung mit seinem Menschen tun. Auch wenn er mittlerweile ein eher ruhiges Wesen hat, gehört er zu den Hunden, die unbedingt artgerecht ausgelastet werden möchten – weniger durch wildes Spiel, mehr durch Struktur, gemeinsame Erlebnisse und die Chance, die Welt zu erkunden, in der Natur zu schnüffeln, neue Wege zu gehen und an der Seite eines Menschen zu laufen, der ihn führt und ihm Sicherheit gibt. Dabei zeigt er Lernbereitschaft und den Wunsch, alles richtig zu machen. Er kennt die Grundkommandos vermutlich bislang nur eingeschränkt und muss das Hunde-ABC noch vertiefen, doch seine kluge Art, seine Aufmerksamkeit und seine Motivation gefallen zu wollen verraten, dass er ein Hund ist, der in einem individuellen, liebevollen Umfeld schnell verstehen wird, was von ihm erwartet wird.


Er ist ein Hund, der gegebenenfalls etwas klassische Erziehung nachholen muss – aber nicht, weil er schwierig wäre, sondern weil ihm bislang schlicht die Chance dazu fehlte. 


Sein Körperbau von rund 55 cm Größe und 19 kg Gewicht macht ihn zu einem mittelgroßen Hund mit Präsenz – stark genug für ausgedehnte Touren und robust genug für den Alltag, aber auch kompakt genug, um eng bei seinem Menschen zu sein und Nähe zu suchen.


Wie sehr ihm menschliche Zuneigung fehlt, erkennt man an der Art, wie er Streicheleinheiten annimmt: dankbar, ohne zu fordern, aber sichtlich berührt und glücklich über jede freundliche Hand, jedes ruhige Wort und jeden Moment, in dem jemand sieht, dass er mehr ist als ein Hund im Zwinger. Für ihn ist Kontakt zu Menschen keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas Kostbares. In den seltenen Momenten, in denen man sich ihm widmet, zeigt er sein wunderbares Wesen – ein Hund, der Bindung sucht, die Sprache des Menschen verstehen will und in dessen Augen immer wieder die Frage steht, wann endlich jemand bleibt.


Für ihn wird ein Zuhause ohne weiteren Hund vermutlich besser geeignet sein, denn er braucht keinen Spielkameraden, sondern echte Führung und exklusive Aufmerksamkeit durch Menschen, die seine Bedüfnisse verstehen, die nicht erwarten, dass er Sozialkontakte zu Hunden aufnimmt, sondern die akzeptieren, dass er beim Menschen seine Sicherheit findet. Er ist kein Hund, der ins Gewühl möchte, sondern einer, dem ein ruhiges, strukturiertes Leben und verlässliche Routinen Halt geben. Menschen, die Spaß daran haben, mit ihrem Hund zu arbeiten, die gerne in der Natur unterwegs sind, die ihm Aufmerksamkeit schenken und ihm die Zeit geben, all die schönen Seiten des Lebens nachzuholen, die ihm bisher nicht vergönnt waren – genau diese Menschen sucht er.


Nach all den Jahren im Tierheim verdient er ein Leben, in dem er Freund, Familienhund und Wegbegleiter sein darf. Ein Leben ohne Knappheit an Ansprache, ohne Tierheimlärm, ohne Einsamkeit im Zwinger. Ein Leben mit Spaziergängen, Nähe, Alltagsabenteuern, liebevoller Ansprache, Fürsorge und dem Gefühl, endlich anzukommen. Er ist reif für dieses neue Leben, denn er ist bereits reisefertig, geimpft, gechippt, entwurmt und hat den EU-Heimtierausweis. Was ihm fehlt, ist nicht die Eignung – sondern die Chance.


Er wartet darauf, dass jemand ihm zeigt, dass seine Zukunft heller sein kann als seine Vergangenheit dunkel war. Dass er nicht mehr weiterwandern muss, um etwas zu finden, sondern dass er bleiben darf, weil ihn jemand findet. Dass Berührung und Zuwendung nicht knapp sind, sondern zum Alltag gehören. Und dass ein Mensch sein Ticket ist – in ein neues, unbeschwertes Hundeleben.

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